12.09.2015
Weltladen und Stadtverwaltung informieren über die Faire Woche auf dem Wochenmarkt
Viernheim (vn) – Vom 11. bis 25. September 2015 haben Verbraucherinnen und Verbraucher bei über 2.000 Veranstaltungen wieder Gelegenheit, den Fairen Handel hautnah zu erleben. Weltläden, Aktionsgruppen, Schulen, kirchliche Initiativen, Supermärkte, Gastronomiebetriebe und viele weitere Akteure laden mit mehr als 2.000 informativen, kulturellen und kulinarischen Veranstaltungen ein, die Vielfalt fair gehandelter Produkte kennen zu lernen und zu genießen.
Unter dem Motto „Fairer Handel schafft Transparenz“ bieten sie einen Blick hinter die Produkte auf die Menschen, die Kaffee, Textilien und Schmuck herstellen. Auch der Weltladen Viernheim macht mit. So informierten der Viernheimer Weltladen und Stadtverwaltung am Samstag, 12. September 2015 auf dem Wochenmarkt über den fairen Handel in Viernheim.
Robert Toth und Sonja Ott vom Weltladen bzw. Eine-Welt-Kreis sowie Andrea Ewert und Hermann Wunderle von der Steuerungsgruppe der Stadtverwaltung (Fairtrade-Town-Viernheim) konnten viele interessierte Bürgerinnen und Bürger unterm blau-weiß-roten Marktschirm der Stadtverwaltung begrüßen. Zahlreiche Informationsbroschüren zu den Themen FAIRE WOCHE und fairer Handel lagen auf und wurden kostenlos abgegeben. Wer beim Drehen des Glücksrades Glück hat, kann kleine Preise gewinnen.
Auch Bürgermeister Matthias Baaß gehörte zu den Gästen am Stand auf dem Wochenmarkt. Er sieht Initiativen wie Weltladen bzw. Eine-Welt-Kreis oder Focus als eine andere Art der Flüchtlingshilfe. Denn gerade diese Initiativen helfen den Menschen vor Ort. In den Ausbildungszentren die durch Focus finanziert werden, erhalten Menschen eine gute Ausbildung und dadurch eine Perspektive für die Zukunft. Bürgermeister Baaß findet, es müsste viel mehr solche Initiativen im Rhein-Neckar-Gebiet und ganz Deutschland geben.
An verschiedenen Tagen den Fairen Handel kennenlernen
Täglich vom 11. bis zum 25. 9. 2015 bittet der Weltladen zu Tisch und lädt an eine üppig ausgestattete Festtafel ein! Schon beim Platz nehmen wird deutlich: die Teilhabe an den kulinarischen Schätzen aus aller Welt ist ganz unterschiedlich – je nachdem, auf welchem Stuhl man sitzt, denn jeder Stuhl repräsentiert ein anderes Land. Die Stuhlbeine wurden entsprechend der statistischen Lebenserwartung in den einzelnen Ländern gekürzt. Dieser Trick macht das Thema erlebbar und regt zur Diskussion an über ungleiche Verteilung und Nutzung der Ressourcen unserer Erde sowie die Auswirkungen unseres Konsumverhaltens.
Am 17. 9. 2015, um 19.30 Uhr im Familienbildungswerk berichten Gaby Weik und Helga Winkenbach vom Freundeskreis Yaa Soma von ihrer Reise. „Zwei Frauen in Burkina Faso, Besuch beim „feticheur“ und andere mystische Momente, Einblicke in eine andere Kultur…“.
Im Rahmen des Weltmarkts „MADE in ONE WORLD“ im Luisenpark Mannheim während der Fairen Woche findet am 20.9.2015 von 10 bis 14 Uhr beim Pflanzenschauhaus ein Faires Frühstückspicknick mit Besuch von Weltläden aus Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz statt.
In das Frühstück integriert ist weiterhin ein politischer Frühschoppen u. a. mit MdB Stefan Rebmann, MdB Gerhard Schick, Mannheims Bürgermeisterin Kubala und dem Viernheimer Bürgermeister Matthias Baaß. Auch der Viernheimer Weltladen wird an diesem fairen Frühstückspicknick teilnehmen. Weitere Besucher sind herzlich willkommen!
Am 25.9. 2015 soll durch viele Aktionen gemeinsam mit Städten, Schulen, anderen Weltläden, gastronomischen Betrieben, dem Handel, der Politik und Privatpersonen mehr Fairness für Kaffeebauern erreicht werden. „100 % Fairtrade Kaffee – Kleine Bohne, Große Wirkung“. So lautet das Motto des diesjährigen Fairtrade Aktionstags.
Hinter dem Motto verbergen sich mehrere Themen. Es ist ein Versprechen, denn in jedem Kaffee mit Fairtrade-Siegel steckt auch 100 % Fairtrade-zertifizierter Kaffee von Kleinbauernkooperativen aus Afrika, Asien und Lateinamerika.
Bundesweit rufen wir am Coffee Fairday dazu auf, für gerechte Arbeits- und Lebensbedingungen im Kaffeeanbau einzustehen. Eine kleine faire Kaffeepause mit Freunden oder ein großes Event zum fairen Muntermacher – jede Tasse zählt! Auch im Weltladen Viernheim: an diesem Tag von 9.30-18 Uhr durchgehend!
27.09.2013
Seminar für Vertreter von Kommunalverwaltungen und Weltläden gab neue Impulse für die Metropolregion
1. Stadtrat Jens Bolze: "Fairtrade soll Mainstream in unserer Region werden!"
Die Fairtrade-Stadt Viernheim bleibt beim Thema "Faire Beschaffung" am Ball. Deshalb fand am vergangenen Mittwoch eine Schulung zum Thema "Faire Beschaffung in Kommunen" in der Viernheimer Kulturscheune statt. Andrea Ewert, Mitarbeiterin des Haupt- und Rechtsamtes sowie Robert Toth und Sonja Ott, Weltladen Viernheim, luden hierzu zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der umliegenden Kommunen aus dem Bereich der Beschaffung ein.
1. Stadtrat Jens Bolze begrüßte alle Seminarteilnehmer und zeigte Viernheims Werdegang im Bereich der fairen Beschaffung und Fairtrade auf: Was mit einer Steuerungsgruppe aus den Verwaltungsmitarbeitern Volker Klein, Andrea Ewert, Hermann Wunderle und den Vertretern des Viernheimer Weltladens Sonja Ott und Robert Toth begann, führte über den Titel "Fairtrade-Stadt", bis hin zu Veranstaltungen wie der "Fairen Woche" im vergangenen Jahr und nun zu eben jener Veranstaltung. Sie soll anderen Kommunen Schritte hin zum fairen Handel und der fairen Beschaffung erleichtern. "Fairtrade soll Mainstream in unserer Region werden", erhofft sich Bolze.
Gezielt möchte man nicht nur in der Viernheimer Stadtverwaltung, sondern auch in der gesamten Metropolregion, das Beschaffungswesen im Sinne einer fairen Beschaffung weiterentwickeln. Deshalb hat sie in Kooperation mit dem Viernheimer Weltladen und der Fairtrade-Initiative Metropolregion Rhein-Neckar ein Schulungsangebot des Forums für internationale Entwicklung und Planung (finep) ermöglicht.
"Ziel der Schulung soll es sein, die Teilnehmer zu motivieren, sich mit dem Thema faire Beschaffung auseinanderzusetzen, zum anderen diese zu qualifizieren, faire Beschaffungsprozesse in ihren Arbeitsbereich zu integrieren und natürlich praxisnahe Hilfestellung für faire Beschaffung im Arbeitsalltag zu vermitteln", so 1. Stadtrat Jens Bolze.
Sinn macht das allemal, denn "öffentliche Beschaffer haben eine große Marktmacht, schließlich wird jeder sechste Euro von öffentlichen Stellen verausgabt", so Kai Diederich, Berater für nachhaltige öffentliche Beschaffung vom Forum für internationale Entwicklung und Planung (finep). Er zeigte die Zusammenhänge zwischen Sozialstandards, ausbeuterischer Kinderarbeit und öffentlicher Beschaffung auf und gab gleichzeitig wichtige Informationen über die wesentlichen, für öffentliche Einkäufer relevanten Produktgruppen (Arbeitstextilien, Naturstein, Blumen, Agrarprodukte und Lebensmittel, Bürobedarf, Spielwaren, Sportartikel, IT).
Abschließend präsentierte Klaus Faßnacht (Abteilungsleiter Vergabe und Einkauf beim Amt für Finanzen, Beteiligungen und Sport bei der Stadtverwaltung Mainz) "faire" Wege des Vergaberechts und des Einkaufs und wies auch mit Praxisbeispielen auf die rechtlichen Möglichkeiten von öffentlichen Auftraggebern hin, um eigene Qualitäts-, Sozial- und Preisstandards sowie ökologische Aspekte durchsetzen zu können. Insgesamt waren 20 Vertreter von Kommunen neben der Stadtverwaltung Viernheim gekommen, um sich weiterzubilden und zu vernetzen. Darunter z.B. vom Kreis Bergstraße, den Stadtverwaltungen Worms, Frankenthal, Heppenheim, Bensheim, Lampertheim, Walldorf, Leimen, Eppelheim und Buchen sowie mehrere Weltläden. Austausch und neue Impulse innerhalb der Metropolregion sind weiterhin gewünscht, so das Resümee der Teilnehmer.
12.05.2012
Titelerneuerung Fairtrade Stadt Viernheim am 12. Mai 2012
Der Titel Fairtrade-Stadt wurde Viernheim am 9. Mai 2010 erstmals zunächst für zwei Jahre überreicht. Bei der Feierlichkeit damals wurde das besondere Engagement des Weltladens für den Fairen Handel betont.
Mittlerweile bieten etliche Einzelhandelsgeschäfte und Gastronomiebetriebe Produkte aus Fairem Handel an. Im Rathaus werden fair gehandelte Produkte wie Kaffee, Saft oder Zucker angeboten. Auch die Stadtverwaltung engagiert sich immer stärker für Nachhaltigkeit und fairen Handel. Die Stadt Viernheim fühlt sich seit Jahren der Förderung des fairen Handels besonders verpflichtet und beabsichtigt die Prüfung, inwieweit die Beachtung der Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation ILO zur Beachtung von Sozialstandards, das Verbot ausbeuterischer Kinderarbeit und die UN-Kinderrechtskonvention noch stärker als bisher im städtischen Beschaffungs- und Vergabewesen zu berücksichtigen sind.
Mit der Titelerneuerung zur Fairtrade-Stadt bietet sich eine weitere Chance, den Fairen Handel in Viernheim alltagstauglich zu machen: aus der Nische in die Mitte der Gesellschaft!
Dazu sind Einzelhandel und Gastronomie wichtige Verbündete.
09.05.2010
Viernheim ist die 14. Fairtradestadt in Deutschland
Fairer Handel: Fairtradesiegel für Viernheim am 09.05.2010
Offizielle Auszeichnung während der Partnerschaftsfeier am
Bürgermeister Matthias Baaß: "Damit können wir einen Beitrag zur mehr globaler Gerechtigkeit leisten!"
Für ein i-Tüpfelchen während der Partnerschaftsfeier am Sonntag 09.05.2010 im Bürgerhaus sorgte Heinz Fuchs, Vorstandsvorsitzender von TransFair e.V. in Köln.
In einem wunderschönen Rahmen verlieh er der Stadt Viernheim offiziell den Titel "Fairtrade-Stadt". "Es ist mir eine große Freude, Viernheim als 14. Kommune in Deutschland den Titel Fairtrade-Stadt zu verleihen. Herzlichen Dank an alle, die dies ermöglicht haben, insbesondere an die Steuerungsgruppe mit Volker Klein, Anita Heckmann-Schradi und Hermann Wunderle, Sonja Ott und Robert Toth vom Eine-Welt-Kreis und dem Weltladen Viernheim."
Stellvertretend für ganz Viernheim überreichte er an Bürgermeister Matthias Baaß die Urkunde. Mit folgendem Text:
Nach Erfüllung aller Kriterien der Kampagne Fairtrade-Towns wird Viernheim mit dem Titel Fairtrade-Stadt ausgezeichnet.
Durch ihr Engagement für den Fairen Handel vor Ort nimmt die Stadt Viernheim eine Vorreiterrolle ein. Dies setzt ein konkretes Zeichen für eine gerechte Welt, indem Viernheim dazu beiträgt, dass durch faire Handelsbeziehungen den benachteiligten Produzentengruppen im Süden zu einem verbesserten Einkommen verholfen wird.
Wir gratulieren und bedanken und herzlich für Ihren Einsatz!
Mitte Dezember vorigen Jahres wurde die offizielle Bewerbung Viernheims eingereicht.
"Bekanntlich setzt sich die Stadt Viernheim schon seit längerer Zeit für den fairen Handel ein. Auch auf diesem Wege möchte die Stadt einen Beitrag für eine gerechtere Welt leisten", bringt es Bürgermeister Matthias Baaß auf den Punkt.
Das durch viele Kampagnen und Aktionen gewachsene Netzwerk des "Eine-Welt-Kreises e.V." hat es ermöglicht, in sehr kurzer Zeit die geforderten Kriterien zur Verleihung des Titels "Fairtrade-Stadt" zur erfüllen.
Der faire Handel in Viernheim hat eine lange "Tradition" und wird in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens bereits gelebt. Die Stadt Viernheim hat für die Zukunft auch neue Ziele definiert: Dazu gehört, weitere Vereine, Firmen und öffentliche Einrichtungen als Unterstützer für den fairen Handel zu gewinnen u. a. auch durch Bildungsarbeit. Ein weiters großes Ziel ist, mit den Partnerstädten Viernheim (Franconville, Potters Bar und Rovigo) den Titel als Fairtrade-Town anzustreben.
Zur Information:
Deutschlandweit haben bisher 13 Städte den Titel "Fairtrade-Stadt" erhalten. Viernheim ist die 14. Stadt.
Der Titel wird an Städte und Gemeinden verliehen, die fünf weltweit einheitlich festgesetzte Kriterien erfüllen. In allen fünf Punkten wurde die Brundtlandstadt Viernheim dem Kriterienkatalog mittlerweile gerecht: Verwendung von Fairtrade-Kaffee und einem weiteren Produkt aus fairem Handel in allen parlamentarischen Gremien der Ausschüsse samt Magistrat und im Bürgermeisterbüro sowie Angebot von gesiegelten Produkten aus Fairem Handel in lokalen Einzelhandelsgeschäften. Auch der Ausschank von Fairtrade-Produkten in Cafés und Restaurants gehört schon zum Viernheimer Alltag.
Fairtrade setzt sich für Kleinbauern und Plantagenarbeiter ein!
Fairtrade setzt sich für eine nachhaltige Entwicklung von wirtschaftlich benachteiligten Produzentengruppen wie Kleinbauern und Plantagenarbeiter ein. In 58 Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerika profitieren über sieben Millionen Menschen vom Fairen Handel.
Das Fairtrade-Siegel zeichnet weltweit hochwertige Produkte aus, die nach internationalen sozialen Standards fair gehandelt und umweltschonend produziert werden.
Bei Fairtrade stehen die Menschen im Süden im Mittelpunkt. Fairtrade fördert deshalb gezielt Kleinbauern und Arbeiter in den Entwicklungsländern und verbessert ihre Position auf dem Weltmarkt. Fairtrade ist viel mehr als ein Siegel. Fairtrade hat ein klares entwicklungspolitisches Ziel: unseren Konsum verantwortlicher zu gestalten und somit die Armut im Süden abzubauen.
TransFair ist ein gemeinnütziger Verein, der von angesehenen Institutionen aus den Bereichen Entwicklungspolitik, Kirche, Verbraucherschutz, Frauen, Bildung, Umwelt und Soziales getragen wird. Als unabhängige Initiative handelt TransFair nicht selbst mit Waren, sondern vergibt sein Fairtrade-Siegel für fair gehandelte Produkte.
Um den bewussten Einkauf zu stärken, betreibt TransFair eine umfangreiche Informations- und Öffentlichkeitsarbeit. Im Dialog mit seinen Partnern vermarktet, pflegt und erweitert TransFair das Fairtrade-Produktsortiment und erschließt neue Vertriebswege.
TransFair gehört zum internationelen Verbund der Fairtrade Labelling Organisation (FLO), in dem weltweit 21 Siegelinitiativen zusammengeschlossen sind.
In Zusammenhang mit den Produzenten, Entwicklungsexperten und den Siegelinitiativen setzt FLO die international gültigen Fairtrade-Standards fest. Es gibt Standards sowohl für Kleinbauernorganisationen als auch für Plantagen sowie umfangreiche Umweltkriterien.
Die unabhängige Zertifizierungsorganisation FLO-Cert GmbH stellt die Einhaltung der Fairtrade-Standards sicher. Das weltweit einheitliche und transparente Prüfungsverfahren entspricht der ISO-Norm 65.
Fairtrade steht für ethisches Handeln, Nachhaltigkeit und Tranparenz - und baut so eine Brücke zwischen den Produzenten und den Verbrauchern.
Fairtrade-Standards sichern die Zukunft
Fairtrade-Standards sichern eine Produktion unter menschenwürdigen und umweltschonenden Bedingungen. Dazu gehören:
- stabile, Existenz sichernde Mindestpreisen, die von den Schwankungen der Märkte unabhängig sind
- eine zusätzliche Fairtrade-Prämie, die für Gemeinschaftsprojekte verwendet wird
- eine nachhaltige Wirtschaftsweise, die die Umwelt schont
- feste Preisaufschläge für biologische Anbaumethoden
- Verbot von illegaler Kinderarbeit
- langfristige Handelsbeziehungen
Auf diese Weise können viele Familien aus eigener Kraft ihr Einkommen steigern und in nachhaltigen Anbau, Bildung und medizinischer Versorgung investieren. Fairtrade zeigt Wirkung
Die Partnerorganisationen nutzen die Fairtrade-Prämie, um soziale Projekte zu verwirklichen, wie zum Beispiel:
La Florida, Kaffeekooperative mit 850 Mitgliedern in Peru, finanziert Schulstipendien und -materialien für alle Kinder in der Region.
Auszüge aus der Rede von Heinz Fuchs, Vorstandvorsitzender von FairTrade:
"Ich freue mich sehr, Viernheim heute im Rahmen des Europatages 2010 mit dem Titel "Fairtrade Town" auszeichnen zu dürfen.
Seit Jahren zeigt die Stadt Viernheim großes Engagement für den fairen Handel und kann sich nun, nach Erfüllung der fünf international geltenden Kriterien, in die Reihe der über 800 Fairtrade Towns weltweit wie London, Paris, Rom oder San Francisco einreihen.
Der faire Handel hat in Viernheim eine lange Tradition und wird bereits in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens seit langem gelebt. Daher haben Sie das Ziel, Fairtrade Town zu werden, schnell gesteckt und erreicht. Aufgrund der engen Zusammenarbeit der Stadt Viernheim mit dem Eine-Welt-Kreis und dem Weltladen war es möglich, fair gesiegelte Produkte bei vielen städtischen Veranstaltungen anzubieten. Seit 2005 gibt es den Viernheimer Stadtkaffee, der sich wunderbar mit der Kampagne Fairtrade Towns verbindet. Unter anderem wurde er beim Citylauf eingesetzt.
Andere beispielhafte Aktionen sind die Verwendung von fairer Kamelle beim Viernheimer Fastnachtsumzug oder das Überreichen von Weihnachtsgeschenken aus fairem Handel in der Seniorenbegegnungsstätte. Auch begleitete Viernheim die WM 2006 mit einer Mini-WM mit fairen Fußbällen. Besonders freuen wir uns darüber, dass sich Viernheim auch für die Zeit nach der Auszeichnung weitere Ziele gesteckt hat - wie beispielsweise weitere Vereine, öffentliche Einrichtungen und Firmen durch aktive Bildungsarbeit für den fairen Handel zu gewinnen.
Ein hervorragendes Ziel, was sich die Stadt Viernheim gesetzt hat, möchte ich besonders hervorheben: Sie möchte auch ihre Partnerstädten Franconville, Potters Bar und Rovigo gewinnen, den Titel Fairtrade Town anzustreben. Dies bietet eine hervorragende Grundlage, auch auf dem Gebiet des fairen Handels noch enger zusammen zu arbeiten.
Es ist eine wunderbare Gelegenheit, Viernheim heute im Rahmen der Europawoche und unter Anwesenheit von Vertretern ihrer Partnerstädte Potters Bar, Francoville und Rovigo den internationalen Titel "Fairtrade Town" zu verleihen. Denn auch in den Ländern dieser Partnerstädte gibt es Fairtrade Towns - in Großbritannien mittlerweile fast 500, in Frankreich 14 und in Italien 39.
Die internationale Kampagne Fairtrade Towns wurde im Jahr 2000 in Großbritannien initiiert. Die erste Fairtrade Town weltweit, Garstang, feierte kürzlich ihren 10. Geburtstag. In Deutschland startete die Kampagne 2009; Saarbrücken war hier die erste Fairtrade-Stadt. Die Kampagne wird in Deutschland von unserem Verein TransFair getragen und fördert gezielt den Einsatz von Fairtrade-Produkten in städtischen Einrichtungen, im Handel und in der Zivilgesellschaft. Im Jahr 2009 stieg insgesamt der Konsum von Fairtrade-Produkten in Deutschland um 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (auf 267 Millionen Euro) und damit im sechsten Jahr in Folge. Dies zeigt einen zunehmenden Bekanntheitsgrad des Fairtrade-Siegels bei den Konsumenten sowie ein gesteigertes Interesse an einem bewussten, nachhaltigen und fairen Konsum.
Burkina Faso ist eines der Länder, wo Fairtrade-Früchte, - Nüsse, - Gewürze, -Trockenobst und -Baumwolle produziert werden. Daher hat es mich auch besonders gefreut, dass Viernheim eine Städtepartnerschaft mit Satonévri (Burkina Faso) unterhält. So schlagen Sie hier in Viernheim eine Brücke zwischen den Welten und leben echte Solidarität.
Textilien aus Fairtrade Cotton ermöglichen den Baumwollbauern und -bäuerinnen in Burkina Faso und ihren Familien Zukunftschancen und ein existenzsicheres Einkommen."
Dank von Robert Toth an Stadt und Bürgermeister:
Als Koordinator der Steuerungsgruppe "Fairtrade Stadt" bedankt sich Robert Toth bei allen Mitgliedern der Steuerungsgruppe, bei den Mitgliedern vom Eine-Welt-Kreis e.V., den Mitgliedern von auxilio venire e.V. und bei allen Weltladenmitarbeitern.
"Ein herzliches Dankeschön der Stadt Viernheim und Bürgermeister Matthias Baaß. Viernheim hat durch die Teilnahme an der Kampagne einen lokalen Beitrag zu mehr globaler Gerechtigkeit leistet."
Die Kampagne "Fairtrade-Towns" bringe -so Toth- unterschiedliche Akteure aus Handel, Politik und Zivilgesellschaft zusammen. Ob im Rathaus, in der Kantine, im Weltladen, im Cafe, im Sportverein oder im Lebensmitteleinzelhandel - jeder und jede könne dafür Sorge tragen, dass der Faire Handel in unserer Stadt Viernheim sichtbar wird.
"Fairtrade-Stadt zu werden bedeutet, ein konkretes Zeichen für eine gerechtere Welt zu setzen. Und der Weg dorthin macht Spaß. Menschen kommen zusammen, tauschen sich aus, werden aktiv und arbeiten daran, dass der Faire Handel in Deutschland bekannter wird. Damit tragen sie dazu bei, dass die Produzenten in Lateinamerika, Afrika und Asien bessere Preise für ihre Produkte erhalten und sie damit mit ihren Familien ein menschenwürdiges Leben führen können", wirbt Toth für die Kampagne.
Bilder von der Auszeichnungsfeier vom 09.05.10
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Fotos: Uwe Walch